Lehrprobe

 

Seitengänge, als Vorbereitung zum Galoppwechsel

 

 

 

 

Alexandre Masson

Mai 2009


Inhaltsverzeichnis

Vorüberlegungen. 3

Meine Gruppe. 3

Räumliche Situation. 7

Thema. 9

Vorüberlegungen zum Thema. 9

Ziele. 12

Fernziel 12

Teilziele. 12

Nahziel 17

Die Lektion. 18

Didaktische/methodische Analyse. 18

Medien. 21

Mögliche Fehler und deren Korrektur 22

Lernzielkontrolle. 24

Vorbedingungen. 24

Übersicht 25

Verlaufsplanung mit 9 Teilen. 26

Standorte des Trainers 35

Literaturhinweise. 35

Glossar 36

Anhänge. 37

Pattern, linke Hand Schulterherein. 37

Pattern, rechte Hand Travers 38


Vorüberlegungen

Meine Gruppe

Catherine Waldenmeyer und Neo Such Quanah HSV

Catherine

Alter 26 Jahre

Reiterliche Laufbahn

Hat mit 8-Jahren beim Nachbarn begonnen Pferde zu misten, füttern und putzen und durfte als Belohnung ausreiten gehen. Danach erste Reitlager in der Western-Reitweise. Mit 12-Jahren Kauf des ersten Pferdes (Mayk) durch Familie, mit der Zeit kamen weitere Pferde dazu. Mehrere Monate Aufenthalt im Trainingsstall von Elisabeth Sonderegger in Südfrankreich. Training von Jungpferden, Turnierpferden und Unterricht. Seit ca. 3 Jahren Unterricht von Jugendlichen und Erwachsenen auf ihrem Hof und bei den Kunden. Ausbildung von Pferden, Vorstellen an Turnieren.

Stärken

Geduldig. Liebt es auszureiten und die Natur und die Pferde zu geniessen. Geht gerne an Turniere und ist sehr ehrgeizig. Trainiert viel, um ihr Ziel zu erreichen.

Kann sich das Pattern gut merken.

Schwächen

An wichtigen Turnieren nervös.  Nimmt sich viel vor und muss dann irgendwie gucken, dass sie alles unter einen Hut kriegt! Schafft sie aber mit hohem Einsatz meistens.

Ziele

Sowohl All Around als auch NRHA im Speziellen. Schnuppern bei den Rindern. Vorstellen der eigenen Pferde und Kundenpferden. Die Youngsters an die Turniere gewöhnen. Ihre Jungmannschaft (J + S Gruppe) an die ersten Turniere begleiten.

Neo Such Quanah HSV

Wallach, Jahrgang 2001, Appaloosa

Erste volle Turniersaison 2008. Gestartet durch Besitzerin im Einsteiger Trail, Reining, Horsemanship, Pleasure und Showmanship. Durch Catherine im Open Superhorse, Reining, Pleasure, Horsemanship, Trail, Showmanship, Halter, Hunter under Saddle, Cutting und Working Cowhorse.

Stärken

Sehr lernwillig, offen für Neues. Gute Kondition, läuft gerne und viel. Toll im Gelände. Super auch für Kinder.

Schwächen

Im Trail zum Teil etwas zappelig. Regt sich gerne auf und steigert sich hinein.

 

Meine Beobachtungen

Catherine startet seit mehreren Jahren an Westernturnieren. Ist erfolgreich als All-Around und Reining Reiterin. Der Gesamteindruck auf mich ist harmonisch, ihr Sitz ist korrekt, bis auf die gelegentliche Vorlage. Ihre Hände und Beine sind ruhig. Catherine ist sehr ehrgeizig und enorm leistungsbereit, erstaunlicherweise machen ihre Pferde dennoch einen zufriedenen, ja gelassenen Eindruck. Kritik bei Catherine fällt mir schwer, kenne ich sie doch seit Jahren vom Turniersport. Als Grund für die gelegentliche Vorlage könnte, ein falsch liegender Sattel (tiefster Punkt zu weit vorne) oder falsch geschnallte Steigbügel (zu lang) verantwortlich sein. Da sie Superhorse und Reining startet und um die Galoppwechsel weiter zu optimieren, denke ich, dass die Weiterentwicklung der Seitengänge auch für sie zu einem grossen Vorteil werden wird.

Niggi Vlach und Peppys Sault

Niggi

Alter 33 Jahre

Reiterliche Laufbahn

Mit 12 Jahren begonnen, englisch-klassisch, ein wenig Dressur und Springreiten. Durch Reiterhof „San Jon in Scuol“ auf das Westernreiten gekommen. Danach Reitstunden auf der Lindentree-Ranch. War im Frühling 2004 für 3 Monate in Texas in einem Trainingsstall. Arbeitet seit der Rückkehr aus Texas bei Roman Hossmann. Führt im Sommer hauptsächlich Ausritte mit Touristen, macht Stallarbeit und gibt manchmal Reitunterricht für Kinder. Hat bis jetzt an 3 Turnieren teilgenommen.

Stärken

Ist sehr pflichtbewusst und zuverlässig, hat einiges an Erfahrung mit dem Reiten von unterschiedlichsten Pferden. Kann umsetzen, was man ihr vermittelt, ist offen für Korrekturen und Hilfen. Hat einen korrekten Sitz.

Schwächen

Will es allen Recht machen. Eher introvertiert, „frisst“ Sachen, die sie stören in sich hinein. Wird eher nervös, wenn sie beobachtet und „gewertet“ wird, verkrampft sich. Schaut öfters mal nach unten zum Pferd, anstatt den Kopf aufrecht zu halten.

Ziele

Weitere Beschäftigung bei Hossmann Stallungen. Aufbau von Jugend & Sport-Gruppen. Möchte in Zukunft mehr an Turnieren teilnehmen.

Peppys Sault

Quarterhorse-Wallach, Jg. 2005, Farbe fuchs. Eingeritten letzten Mai von Besitzer, gekauft mit Basisberitt im Juni 2008. Weitergehende Ausbildung durch Niggi und Julie Hossmann. Arbeitet noch an der Basis. Keine Erfahrungen im Trail, fliegende Wechsel und Spins noch offen.

Stärken

Ruhiges Gemüt, nicht hitzig, ehrlich, einwandfreier Charakter.

Schwächen

Eher faul. Geht eher auf die Vorhand.

Meine Beobachtungen

Niggi wird Peppys Sault nach Möglichkeit an die Prüfung mitnehmen. Sie ist sich aber ziemlich sicher, dass sie die Hauptprüfungen nicht mit ihm reiten wird. Niggi ist eine ruhige, eher introvertierte Person. Ihr Sitz ist gut und tief. Mir ist aufgefallen, dass ihr Pferd (Peppys Sault) sich aufrollt. Vermutlich eine Eigenschaft, die bei der Ausbildung gewollt war, resp. bewusst ausgebildet worden ist. Diese Einschätzung wird auch noch dadurch unterstrichen, dass dieses Pferd bis vor kurzem noch mit Martingal geritten wurde. Ich würde diesem Pferd das Martingal rausnehmen und vermehrt vorwärts reiten.  Nach Absprache mit Niggi werde ich dieses Problem während meiner Lektion weder ansprechen noch korrigieren. Niggi reitet ein sehr junges Pferd. Ich werde darauf achten, dass dieses nicht überfordert wird. Im Klartext, kurze, dafür korrekte Abschnitte im Schulterherein, dies möglichst im Takt. Statt Travers, eventuell kürzere Abschnitte mit Schenkelweichen.

 

Anna Lemann und Top Quality

Anna

Alter 28 Jahre

Reiterliche Laufbahn

Bekam mit ca. 11 Jahren ersten Reitstunden bei ihrer Grossmutter und ihrer Tante. Auf dem eigensinnigen Fjordpferd lernte sie das Reiten von Schritt, Trab und Galopp. Ansonsten war sie mit ihren Cousins zusammen, vor allem Feld- Wald- und Wiesenreiter. Klassischer Reitstil. Mit 16 jährig machte sie das Brevet (englisch) und mit 19 den Silbertest (englisch). Mit dem Westernreiten begann sie mit etwa 20 Jahren durch Teilnahme an Kursen im Reitverein Langnau. Ausbildung bei der SG-TR für heilpädagogisches Reiten. Arbeitete bei Olivier Fasel auf dem Betrieb. Gab zeitweilig Reitstunden, vor allem für Kinder, Anfänger und Umsteiger. Gab parallel dazu immer 1 – 2 Tage pro Woche Schule an 5. oder 6. Klasse der Primarschule in Biel. Seit November 80% bei Markus Häberlin in Müllheim. Startet sei 2 Jahren an Westernturnieren.

Stärken

Sehr geduldig mit jungen, unerfahrenen Pferden und freut sich über kleine Fortschritte. Solider, aufrechter und tiefer Sitz.

Schwächen

Ungeduldig mit dem eigenen Pferd. Stellt hohe Anforderungen an sich selbst, nimmt die Reiterei sehr ernst. Manchmal unruhige Hände, schaut selten voraus.

Ziele

Möchte nebenberuflich mit Kindern und Pferden arbeiten. Erfolgreiche Turnierteilnahmen.

Top Quality Needstime

Paint-Stute, Jg. 2004. Körperbau hoch, und schlank, eher noch babyhaft. Selbst ausgebildet mit Hilfe von Olivier Fasel und Markus Häberlin.

Stärken

Sie gibt sie sich Mühe, die gestellten Anforderungen zu erfüllen, lässt einen nicht im Stich. Hat angenehme und schöne Gänge, könnte mit den Hinterbeinen noch mehr untertreten. Sie ist sehr beweglich, macht sich aber bei Unsicherheiten hart in den Schultern.

Schwächen:

Quality ist eine Zicke! Bei zu viel Druck macht sie Gegendruck.

Meine Beobachtungen

Anna ist eine selbstbewusste Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt, ist dabei aber immer fair und konstruktiv. Falls sie das für sie richtige Pferd reitet, ist dies sehr harmonisch. Anna macht auf mich einen ehrgeizigen Eindruck. Dies merkt man vor allem dann, wenn etwas nicht auf Anhieb klappen will. Sie rastet nicht aus, sondern bleibt sehr ruhig und genau daran kann man erkennen, dass irgendetwas nicht zu ihrer Zufriedenheit läuft. Sie hat vordergründig einen guten Sitz, bisweilen aber etwas unruhige Hände. Annas unruhige Hände könnten vermutlich daher rühren, dass sie zeitweise nicht losgelassen und in der Balance im Sattel sitzt. Möglicherweise auch durch ungenügende Beweglichkeit im Beckenbereich („Mitschwingen der Mittelpositur“). Anna reitet auch ein eher jüngeres Pferd, es gilt darauf zu achten, dass dieses nicht überfordert wird. Das heisst, kürzere, dafür korrekte Abschnitte möglichst ohne Taktverlust (analog zu Niggi’s Pferd)

Markus Graf und Haribo

Markus

Alter 48 Jahre

Reiterliche Laufbahn

Im Sattel seit 5 Jahren, Autodidakt. Lernen durch Erfahrungen sammeln, fragen.  5 Turnierstarts Trail, Pleasure, Horsemanship, Reining. Hat einen eigenen Reitbetrieb mit heute 25 Schülern.

Stärken

Selbstkritisch, enormer Durchhaltewillen! Ehrgeizig, lernbereit. Hinterfragt und verbessert sein Tun und Handeln stetig. Legt grossen wert auf korrekten Sitz und korrekte Hilfengebung. Vertrauensfördernder Umgang mit den Reitschülern.

Schwächen

Eine Neigung zur Ungeduld mit sich und den Pferden.

Ziele

Teilnahme an Turnieren. Im Speziellen Teilnahme an Reining- und Cowhorseturnieren. Aufbau des eigenen Reitstalls. Hat bereits eine grosse Anzahl Reitschüler und möchte seinen Knowhow-Rucksack weiter füllen damit die Qualität seines Unterrichtes noch weiter steigt.

Haribo

Freiberger, Jahrgang 2000. Englisch eingeritten, eingefahren, Allround-Pferd.

Stärken

Leistungsbereit, gibt sich Mühe, zuverlässig in der Reitstunde. Für einen Freiberger hat Haribo eine schöne Galoppade.

Schwächen

Legt sich manchmal aufs Gebiss. Hat meines Erachtens eine Tendenz zum Davonrennen, was möglicherweise von einem bisweilen etwas ungestümen Sporeneinsatz herrühren könnte.

Meine Beobachtungen

Markus ist ein leidenschaftlicher und ehrgeiziger Reiter, der sich und seinem Haribo das Meiste selbst beigebracht hat. Er ist ein extrem harter Arbeiter, hat er doch innert kürzester Zeit aus dem Nichts aus Haribo ein gut reitbares Pferd gemacht, einen Reitstall aufgebaut und möchte sich jetzt als Trainer etablieren. Er verdient meinen Respekt. Auf dem Pferd wirkt er für mich manchmal etwas steif in der Mittelpositur, hat aber ansonsten einen guten Sitz und ruhige Hände. Markus würde ich Übungen für die Beweglichkeit der Wirbelsäule im Hüft-/Lendenbereich, sowie im Bereich des Beckengürtels empfehlen. Allenfalls etwas mentales Training um besser mit seinen hohen Zielsetzungen umzugehen. Ihm würde ich empfehlen „weg von den Sporen“ und zur Unterstützung der Hilfen vermehrt auf eine Dressurgerte setzen. Für Haribo wird die konsequente Weiterentwicklung der Seitengänge sehr zum Vorteil werden, da Markus in Zukunft Reining und gelegentlich auch ein Superhorse starten will.  Ich weiss, dass Markus seit Monaten sehr diszipliniert die Seitengänge übt, ich freue mich darauf, zu sehen, was er bis jetzt erreicht hat.

Räumliche Situation

Halle oder Reitplatz mit den Mindestausmassen vom 20 x 40 Metern. Markierungen sollten wie folgt angebracht sein: A/C als Mitte der kurzen Seite. B/E markiert die Mitte der langen Seite. Die Wechselpunkte M,F,K und H sind je 6 m von der kurzen Seite entfernt, Zirkelpunkte. Der Boden sollte weich und griffig sein aber nicht zu tief. Gutes Licht.

Gemäss meinen letzten Informationen wird die Vereinstrainer-Prüfung auf dem Gillhof in Henau stattfinden. Diese Halle ist hell, hoch, alle Bahnmarkierungen sind meines Wissens vorhanden. Leider weiss ich nicht, ob Stangen oder Pylonen vorhanden sind.

Die Halle ist an zwei Seiten gegen aussen offen. Vom Haupteingang gesehen befinden sich auf der rechten Seite ein Eingang, sowie ein Aufgang zur offenen Tribüne für die Zuschauer. Dieser Teil, etwa 3 Meter lang und 2 Meter tief, ist nur durch eine etwa 1.5 Meter hohe Bande von der Reitbahn abgegrenzt und schlecht bis gar nicht ausgeleuchtet. Die Pferde empfinden, resp. sehen diesen Abschnitt von der Reitbahn aus, als ein dunkles Loch und gehen nur sehr widerwillig, tief in diese Ecke, vor allem auf linke Hand geritten und, wenn sich noch Zuschauer dort befinden. Auf rechte Hand geritten, können sich die Pferde in dieser Ecke, ob den plötzlich auftauchenden Zuschauern oder nur dem dunklen Loch wegen,  erschrecken.

Danach folgt auf der rechten Seite ein geschlossener Abschnitt mit erhöhter Tribüne, der sich bis zum Ende der Halle fortsetzt. In der linken Ecke ist die Halle gegen aussen offen und durch eine ca. 1.5 m hohe Bande begrenzt. Danach folgt auf der linken Seite das Restaurant, das durch eine durchgängige Glaswand von der Reitbahn getrennt ist. Falls auf dem Hufschlag geritten wird, können sich die Pferde beim plötzlichen Auftauchen des Restaurants erschrecken. Nach dem Restaurant folgt wieder ein ca. 4 m langer, nach aussen offener Abschnitt, mit integriertem Halleneingang. Ich habe, während meinen unzähligen Auftritten in dieser Halle festgestellt, dass die Pferde diese Halle als „Geisterbahn“ empfinden. Geduld wird vermutlich an diesem Tag gefragt sein.

 


Thema

Vorüberlegungen zum Thema

Seitengänge

Das Thema für meine Lektion ist „Seitengänge als Vorbereitung zum Galoppwechsel“. Dabei ist das angestrebte Teilziel „Perfektion der Seitengänge“ nicht nur Selbstzweck, sondern Vorstufe zur Versammlung, erhöhter Gymnastizierung und Durchlässigkeit sowie letztlich dem Galoppwechsel. Als Seitengänge werden die Lektionen Schulterherein, Travers, Traversalen und der Renvers bezeichnet. Seitengänge dienen der Gymnastizierung des Pferdes, der Vervollkommnung der Geraderichtung und der Verbesserung der Durchlässigkeit. Weiter fördern sie die Hankenbeugung und Schulterfreiheit, festigen das Gleichgewicht und machen das Pferd gehorsamer und geschmeidiger. Die Tragkraft der Hinterhand wird nachhaltig gestärkt. Als Belohnung für die konsequente Schulung der Seitengänge, bekommt man die fliegenden Galoppwechsel „a Tempi“ fast geschenkt.

Schulterherein

Bereits vor über 250 Jahren machte sich Francois Robichon de la Gueriniere Gedanken über die systematische Schulung mittels gymnastischer Übungen. Dabei legte er im Besonderen Wert darauf, die grösstmögliche Beweglichkeit und Geschmeidigkeit der Schultern zu erreichen und zu erhalten. Um dies zu erreichen, entwickelte er damals den mit Abstand wichtigsten Seitengang, das Schulterherein (frz. epaule en dedans). Neben der Lösung der Schultern, fordert dieser Seitengang auch das Pferd, bei entsprechender Schrägstellung, zum vermehrten Untertreten des inneren Hinterbeins auf. Das Pferd lernt durch die besondere Art des Seitenganges, schnell und präzise auf den Schenkeldruck zu reagieren.

Travers

Eine weitere Stufe zur Gymnastizierung des Pferdes stellt der Travers dar. Der Travers trägt, als weitergehender Seitengang, auch erheblich zur Geraderichtung des Pferdes bei. Das Pferd wird auch hier zum vermehrten Untertreten und zur Lastaufnahme der Hinterbeine aufgefordert. Die dabei entstehende Entlastung der Vorderbeine und die Mehrbelastung der Hinterbeine, letztlich die Bewegungsfreiheit, lässt das Pferd freier und erhabener erscheinen. Desweiteren kann dieser Seitengang ausgezeichnet mit anderen Seitengängen kombiniert werden, um eine für Pferd und Reiter abwechslungsreiche Lektion zu gestalten. Als besondere Schwierigkeit dieser Lektion ist zu erwähnen, dass beim Travers, im Gegensatz zum Schulterherein oder Konterschulterherein der Kopf in die Bewegungsrichtung gestellt werden muss.

Traversale

Die Traversale oder Traversalverschiebung ist eine Vorwärts-Seitwärtsbewegung, Das Pferd bewegt sich entlang einer gedachten diagonalen Linie, analog zum Travers, möglichst parallel zur langen Seite. Die Abstellung und Längsbiegung richtet sich nach der jeweiligen Diagonallinie. Als Anfang wir die Traversale aus der Ecke geritten. In der Mitte einer kurzen Bahnseite wir die Traversale eingeleitet und bis zur Mitte an einer langen Bahnseite fortgesetzt. Die Traversale fördert die Verständigung zwischen Pferd und Reiter in hohem Masse. Richtig geritten, verleiht kein anderer Seitengang dem Pferd diesen unnachahmlichen Ausdruck von Eleganz und Leichtigkeit. Wie das Schulterherein und der Travers, ist die Traversale auch Mittel zum Zweck und sollte zur Gymnastizierung des Pferdes in die Lektionen eingebaut werden.

Renvers

Der Renvers beinhaltet sämtliche gymnastizierende Vorteile des Travers, ist aber deutlich schwieriger zu Reiten, als der Travers. Wird der Renvers über den Travers sowie den bisherigen Seitengängen gelernt, wird dieser aber kein erhebliches Problem mehr darstellen. Er dient im Weiteren auch als Prüfstein, in wie weit es das Pferd bereits mit der Gymnastizierung gebracht hat und welcher Stand in der Schulung und der Verständigung sowie der Harmonie zwischen Pferd und Reiter erreicht worden ist. Die besondere Schwierigkeit dieser Lektion ist, dass die hohlgebogene Seite des Pferdes nach aussen gerichtet ist, die Hinterbeine verbleiben auf dem Hufschlag. Es fehlt, im Unterschied zum Travers die Bahnbegrenzung, die dem Kopf und dem Pferd eine gewisse Führung verleiht.

In der Literatur wird immer wieder erwähnt, dass alle Seitengänge zuerst im Schritt geübt werden sollte. Dabei stellt man aber unter Umständen fest, dass gewisse Pferde den Schwung komplett verlieren und sich in einer unnatürlichen Haltung festmachen oder über die Schulter oder über die Kruppe auszuweichen versuchen. Um einem möglichen Schwungverlust vorzubeugen, ist es unter Umständen nötig, anfangs die Übungen im Trab auszuführen.

„Ein Pferd kann nur vollkommen gerade gerichtet sein, wenn es alle Seitengänge sicher beherrscht. Erst dann ist der Reiter in der Lage, sein Pferd in allen Lektionen ohne grossen Aufwand mit feinsten Hilfen gerade zu halten. Für einen höheren Grad der Versammlung ist dies eine entscheidende Voraussetzung.“
FN Band 2, Ausbildung für Fortgeschrittene

Galoppwechsel

Bestimmte Voraussetzungen, wie die Beherrschung aller Seitengänge, müssen unbedingt erfüllt sein, bevor man mit dem spezifischen Training eines fliegenden Galoppwechsels beginnen kann. Das Pferd und der Reiter müssen den Handgalopp beherrschen. Das Pferd muss gelernt haben, auf Grund der reiterlichen Einwirkung zu erkennen, welcher Handgalopp erwartet wird und diesen willig aufnehmen. Die Übergänge im Galopp müssen auf jeder Hand perfekt sitzen. Ein Hochreissen des Kopfes bei den Übergängen beispielsweise, deutet darauf hin, dass das Pferd noch nicht bereit für den fliegenden Galoppwechsel ist. Takt und Versammlung im Galopp sind ebenfalls eine Voraussetzung. Beherrschung des Aussengalopps, sowie die Beherrschung des Schulterherein sowie des Travers, der Traversalen und des Schenkelweichens in allen Gangarten, sind die Minimalanforderungen. Dabei ist die korrekte und taktreine Ausführung einer Galopptraversale eine Vorbedingung, um einen fliegenden Galoppwechsel auf einer geraden Linie auszuführen. Als korrekt befinde ich einen Seitengang, der ohne Taktverlust und ohne Verwerfung im Genick ausgeführt wird. (Weitere Erklärungen folgen unter Ziel resp. Teilziele und in der Verlaufsplanung für die Lektion.)

Superhorse und Westernriding verlangen einen gesetzten Galopp mit Wechseln, die auf einer geraden Linie ausgeführt werden. Korrekt durchgesprungene 3er Tempi wären absolut von Vorteil. Als korrekten Wechsel verstehe ich einen Wechsel der fliessend und geradegerichtet ausgeführt wird. Dabei erfolgt das Umspringen der Vorder-und Hinterbeine, gleichzeitig, im Moment der freien Schwebe.

Das Pferd galoppiert auf einer geraden Linie ohne zu schwanken. Die Reiterhilfen müssen möglichst präzise, unauffällig und im richtigen Moment gegeben werden.

In dieser Lektion soll den ReiterInnen ein Überblick in Praxis und Theorie vermittelt werden. Sie ist der erste Teil einer Ausbildung, die sich über mehrere Lektionen erstreckt, die beginnend mit dem Schulterherein aufeinander aufgebaut werden.

 

Ziele

Fernziel

Wie eingangs erwähnt ist das Ausführen der Seitengänge nicht nur Selbstzweck, sondern eine Vorstufe zum Schenkelgehorsam, zur besserer Versammlung und letztlich des fliegenden Galoppwechsels. Ich motiviere meine Reitschüler den etwas längeren Weg über die Seitengänge zum Galoppwechsel zu nehmen. Weiter definiere ich die Teilziele (siehe unten) die schlussendlich zum Fernziel „Fliegende Galoppwechsel auf einer geraden Linie“, 4er und/oder 3er Tempi führen.

Dieses hochgesteckte Ziel wird nur erreicht, wenn alle Seitengänge in allen Gangarten sitzen. Wie lange es dauert, bis dieses Ziel erreicht wird, hängt von dem momentanen Ausbildungsstand von Pferd und Reiter ab, sowie der Bereitschaft des Reiters, neue Lösungsansätze anzunehmen und diese auch selbständig zu üben respektive weiterzuentwickeln. Ich ermuntere meine Reitschüler dazu, die Seitengänge auch zu Hause selbst zu üben, damit wir das hochgesteckte Ziel erreichen werden.

Teilziele

Schulterherein

 

  • Schulterherein im Schritt auf dem Hufschlag.
  • Schulterherein im Trab auf dem Hufschlag.

  • Schulterherein  unter Einbezug der Ecken. Im Schritt und im Trab.

 

 

Travers

 

  • Travers auf dem Hufschlag im Schritt, Trab und Galopp.

  • Travers unter Einbezug der Ecken. Im Schritt und Trab. Als Vorübung zum Travers in der Volte.

  • Als Variation oder zusätzliche Schwierigkeit, Travers auf vier Spuren. (45 Grad)

 

 

Travers als Vorübung zum Turnaround

 

  • Travers in der Volte, im Schritt und im Trab als Vorübung zum Turnaround.

  • Turnaround aus dem Travers entwickelt

 

 

Traversale durch die halbe oder ganze Bahn

 

  • Traversale durch die ganze Bahn.
  • Traversale durch die halbe Bahn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Traversale aus der Kehrtvolte, Galoppwechsel

 

  • Traversale aus der Kehrtvolte in allen Gangarten.
  • Als letzte Vorstufe zum fliegenden Wechsel gilt die korrekte Traversale aus der Kehrtvolte im Galopp.
  • Galoppwechsel auf dem Hufschlag nach der Kehrtvolte resp. der Traversalen

 

 

Nahziel

Schulterherein und Travers im Schritt auf dem Hufschlag reiten lernen. Der korrekte Schulterherein ist die Basis resp. der erste Schritt zum „Reiten aller Seitengänge in allen Gangarten“. Aufbauend auf dem korrekt gerittenen Seitengang Schulterherein, lernen die Schüler in dieser Lektion den zweiten Seitengang auf dem Weg zum Fernziel, den Travers. Die Schüler sollten in dieser Lektion einen ersten Eindruck vom Travers erhalten. Sie sollen spüren, wie sich ein Seitengang anfühlt. Das Ziel dieser einführenden Lektion ist, dass die Schüler die korrekte Hilfengebung erlernen und am Ende wissen, wie ein Schulterherein oder ein Travers auszusehen hat.


Die Lektion

Didaktische/methodische Analyse

Die erfahrungsorientierte Methode

Der Reitlehrer schreibt dem Reiter die Lektionen nicht mehr bis ins Detail vor, sondern stellt ihm eine Bewegungsaufgabe und gibt ihm punktuelle Hilfen aus denen der Reitschüler versucht, seine Aufgabe aufgrund eigener Erfahrungen zu lösen.

Die anweisungsorientierte Methode

Die answeisungsorientierte (direkte, darbietende) Methode versucht, auf einem direkten Weg das Lernziel zu erreichen. Es werden konkrete Bewegungsanweisungen gegeben, wobei dem Lernenden keine andere Lösungsmöglichkeit angeboten wird, als die vom Lehrer vorgeschriebene.

Meine Methode

Auf Grund der Komplexität des Themas wähle ich für diese Lektion die anweisungsorientierte Methode, die ich mit erfahrungsorientierten Elementen erweitere. Ich gebe dem Reitschüler zusätzlich die Möglichkeit, eigene Vorschläge und Ideen einzubringen und setze so auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit

Generell ist und wird mein Unterrichtstil immer demokratisch und partnerschaftlich sein. Das heisst, die Schüler haben die Gelegenheit selbst mitzudenken und mitzuentscheiden. Allerdings behalte ich mir in Zweifelsfällen das Recht vor, autoritär zu entscheiden, vor allem dann wenn es die Sicherheit resp. das Wohl des Pferdes und des Reiters erfordert.

 

 

 

 

 


Kriterien der Unterrichtserteilung

Grundsätzlich gelten die sechs Kriterien der Unterrichtserteilung:



Medien

Neben dem Flipchart, um die Manöver zu visualisieren, werde ich die Bahnpunkte sowie eventuell Pylonen oder Stangen einsetzen. Denkbar für diese Lektion wäre auch der Einsatz von Musik um ein gewisses Rhythmusgefühl zu entwickeln, allerdings werde ich diese bei meiner Probelektion aus Zeitgründen weglassen.

 

Mögliche Fehler und deren Korrektur

 

Schulterherein

  1. Problem: Schenkelweichen und Schulterherein/Travers wird nicht klar differenziert.
    Kommentar: Nochmaliges Erklären der Übung. Unterschiede dieser zwei Lektionen hervorheben.
  2. Problem: Taktstörungen, Nachlassen von Fleiss und Schwung.
    Kommentar: Pferd muss erneut an die Hilfen und ins Gleichgewicht gebracht werden. Reiten auf gebogenen Linien. Eventuell Übung im Trab mit mehrmaligem Wechsel zwischen Schulterherein und Zulegen auf der Geraden. Allenfalls schwungvoll geradeaus reiten.
  3. Problem: Ausfallen über die äussere Schulter.
    Kommentar: Weniger Halsabstellung. Äusserer Zügel annehmen.
  4. Problem: Zu viel Einwirkung mit dem inneren Zügel, dadurch blockieren des inneren Hinterbeins.
    Kommentar: Das Pferd wird am Vorwärts-Seitwärtstreten gehindert. Übung muss abgebrochen werden und neu aufgebaut werden. Weniger dafür richtig ausgeführte Schritte.
  5. Problem: Ausfallen des äusseren Hinterbeins, Verlust der Längsbiegung.
    Kommentar: Fehlende Grundlagen für die Ausführung des Schulterhereins. Üben auf gebogenen Linien unter Zuhilfenahme des verwahrenden äussern Schenkels, um die Rippenbiegung zu verbessern.
  6. Problem: Verwerfen im Genick.
    Kommentar: Möglicherweise ungeschickte Einleitung, nicht genügend treibende Hilfen oder eine blockierende Zügelhand. Bei der Korrektur sollte auf kein Fall mit dem Zügel rückwärts eingewirkt werden.
  7. Problem: Oberkörper hängt nach innen, knickt in der Hüfte ab.
    Kommentar: Das innere Beinpaar des Pferdes wird zu stark belastet. Es kann nicht mehr vorwärts-seitwärts treten. Gerade sitzen, nicht auf den Boden schauen.
  8. Problem: Oberkörper und Gesäss sind nicht in die Schrägstellung des Pferdekörpers gedreht.
    Kommentar: Das Pferd wird trotz korrekter Zügel- und Schenkelhilfen versuchen sich zu entziehen: Sitz kontrollieren.
  9. Problem: Beim eiligen Pferd wird mit dem inneren Schenkel trotzdem seitwärts getrieben
    Kommentar: Das Pferd wird hektisch und die dadurch resultierenden Verspannung heben die lösende Wirkung des Schulterhereins auf.

 

 

Travers

  1. Problem: Sitzfehler. Bewegung des Pferdes wird nicht mitgemacht. Dadurch Verbleiben hinter der Bewegung.
    Kommentar: Das Pferd tritt nicht mehr genügend in Richtung unter den Schwerpunkt. Sitzkontrolle, innerer Gesässknochen vermehrt belasten.
  2. Problem: Zu starke Abstellung des Pferdes, ohne entsprechende Biegung.
    Kommentar: Zu geringes Einwirken mit dem inneren Schenkel.
  3. Problem: Übertriebenes Stellen des Pferdes im Hals.
    Kommentar: Das Pferd fällt über die äussere Schulter aus. Zur Korrektur sollte zunächst mit wenig Längsbiegung versucht werden das Pferd wieder sicherer an die äusseren Hilfen zu bekommen.
  4. Problem: Zu starkes Annehmen des inneren Zügels, dadurch Taktstörungen und Verwerfen im Genick
    Kommentar: Innerer Zügel ist zu stark angenommen oder innere Hand ist über den Mähnenkamm gedrückt. Zur Korrektur muss der Reiter das Pferd auf einer geraden oder grossen gebogenen Linie wieder sicher an beide Zügel, besonders aber an den äusseren, heran reiten. Anschliessend im Travers darauf achten, dass am inneren Zügel weich und gefühlvoll gearbeitet wird.
  5. Problem: Oberkörper hängt nach aussen.
    Kommentar: Das äussere Beinpaar des Pferdes wird zu stark belastet. Es kann nicht mehr vorwärts-seitwärts über das innerer Beinpaar kreuzen. Sitz kontrollieren.
  6. Problem: Oberkörper hängt nach innen.
    Kommentar: Ein eiliges Pferd wird weiter bestärkt. Das innere Beinpaar wird blockiert, als Resultat treten Verspannungen auf, das Pferd kann nicht mehr traversieren.
  7. Problem: Der äussere Schenkel ist zu weit hinten, zu viel Druck.
    Kommentar: Das Pferd drückt zu stark mit den Hinterbeinen nach innen. Der maximale Abstellwinkel von 45 Grad wird bei weitem überschritten.

Lernzielkontrolle

Nach der Stunde besprechen wir die Übungen noch einmal. Ich befrage die Schüler zu ihrem momentanen Gefühl, versuche herauszufinden, ob noch Unklarheiten betreffend den Seitengängen im Allgemeinen bestehen. Bespreche die allfälligen Probleme. Gebe den Schülern allenfalls Tipps und Aufgaben zum Üben daheim. Versuche mein Schüler nochmals für die Seitengänge zu begeistern.

 

Vorbedingungen

Die Verlaufsplanung gilt für eine ganze Lektion. Für meine Vereinstrainer-Lektion benötige ich aufgewärmte und gelöste Pferde damit ich bei Phase 2, Teil 5 (siehe Übersicht und Verlaufsplanung) beginnen kann. Die Schüler haben die Phase 1 als Vorbereitung bereits selbst ausgeführt.

 


Übersicht

Ich versuche die Reiter mit einfachen Übungen an das Geheimnis der Seitengänge heranzuführen, bereits erworbene Fähigkeiten noch zu vertiefen. Ich werde mit den bekannten Bahnfiguren beginnen und den Schwierigkeitsgrad, durch Einbau von Seitengangabschnitten, kontinuierlich steigern.

Ich erwarte an meiner Vereinstrainer-Prüfung einen Zeitrahmen von 10 – 15 Minuten und werde deshalb die Lektion bei Phase 2 (Arbeitsphase) mit einer kurzen Erklärung am Flipchart beginnen. Danach werde ich kurz den Ist-Zustand, der für Phase 1 geplant war abfragen resp. überprüfen. Falls noch genügend Zeit bleibt, Übergang zu Teil  6, 7 und 8.

 


Verlaufsplanung mit 9 Teilen

Diese Verlaufsplanung beschreibt eine Lektion von 60 Minuten. Wie bereits oben erwähnt, erwarte ich an meiner Vereinstrainer-Prüfung einen Zeitrahmen von 10 – 15 Minuten.

Teil 1

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Vorstellung des Ziels dieser Lek­tion: Vorbereitung zum Galoppwechsel über Seitengänge. Schulterherein und Travers im Schritt auf dem Huf­schlag.

Begrüssung und Kurz-erklärung der Übungen, sowie des Ziels dieser Lektion. Befragen der Reit-schüler zu Vorkenntnissen, sowie eigener Erfahrungen.

Ich weise speziell darauf hin, dass bei meiner Lektion, insbesondere beim nachfolgenden Üben der Seitengänge,  unbedingt auf genügend Platz zwischen den Reitern zu achten ist.

Am Ende dieses Teils, sollten die Reitschüler einen theoretischen Eindruck bekommen, wie man über Seitengänge zu einem Galoppwechsel kommt.

Gruppe, Freundschaftlich

Flipchart

Missverständnisse im Bezug auf Seitengänge ausräumen. Visualisieren der Manöver auf dem Flipchart.


 

Teil 2

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Aufwärm-, Lösephase, Ist-Zustand über-prüfen. Schritt sollte fleissig und im Takt sein. Vorwärts-Abwärts.

Erklären der Übung. Einfache Bahnfiguren, ca. 5 Minuten im Schritt.

Reiter: Der Reiter sollte möglichst darauf achten, dass sein Pferd locker im Takt.

Pferd: Lösephase, Aufwärmen der Muskulatur im Schritt.

 

Gruppe, mit  wechselnden Gruppenspitzen

Bahn-punkte

 

 

 

 

Teil 3

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Leichtraben, schwungvoll, entspannt. Ganze Bahn und durch die Bahn wechseln. Beizäumung zu-nächst unwichtig.

Erklären der Übung. Ca. 5 Minuten im Trab. Takt und Schwung beachten. Ecken ausreiten.  

 

Reiter: Das Pferd bleibt im Takt und ist entspannt. Der Reiter sollte möglichst selbst erkennen, wenn das Pferd gelöst und bereit für den nächsten Schritt ist

Pferd: Lösephase, taktreines, fleissiges Vorwärtsreiten.

Gruppe, mit  wechselnden Gruppenspitzen. Einzelarbeit bei Problemen.

Bahn-punkte

Pferd eilt, schläft oder ist unaufmerksam. Ev. einzeln reiten auf der grossen Volte.


 

Teil 4

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Leichttraben, schwungvoll. Sobald das Pferd an Schwung ge-wonnen hat, Bei-zäumung ver-stärken.

Einfache Bahnfiguren. Takt und Schwung auch unter Beizäumung erhalten.

Reiter: Erlangen der Aufmerksamkeit des Pferdes. Pferd sollte in einer Vorwärts-Abwärts-Haltung taktrein vorwärts gehen.

Pferd: Lösephase. Erarbeitung einer gewissen Losgelassenheit, Schwung und Durchlässigkeit

Gruppe, ev. mit  wechselnden Gruppenspitzen. Einzelarbeit bei Problemen.

Bahn-punkte, ev. Pylonen und Flipchart

Taktverlust nach Verstärkung der Beizäumung. Beizäumung verkleinern und langsam wieder steigern. 

 

 

 

Teil 5

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Arbeitsphase. Übergang in den Schritt, ganze Bahn, linke Hand. Schulterherein an einer langen Seite.  Siehe auch Pattern-beschreibung im Anhang.

Erklären der Übung ev. anhand des Flipcharts. Ab-fragen, ob die Übung ver-standen wurde. Genügend Abstand zwischen den Reitern einhalten. Schulter-herein wird aus der Ecke geritten, auf 3 Spuren (30 Grad).

Anzahl Schritte im Schulter-herein, je nach Aus-bildungs-stand von Pferd und Reiter. Einbau einer Volte bei E und B, danach weiter im Schulterherein. Als Auf-lockerung dazwischen im Schritt oder Jog am losen Zügel. Falls der Schulter-herein an den langen Seiten funktioniert, könnte die ganz Bahn, inkl. durch-reiten der Ecken einbe-zogen werden. Fortgeschrittene machen das Schulterherein noch zusätzlich in der Volte.  (Siehe auch Illustration auf dem Flipchart). Danach durch die Diagonale wechseln.

Reiter: Durch korrekte Ausführung des Schulterherein kann die Harmonie zwischen Pferd und Reiter verbessert werden. Voraussetzung für weitere Seitengänge. Der Reiter spürt, wenn das Pferd im Schulterherein auf 3 Spuren läuft.

Pferd: Erlangen von Beweglichkeit und Geschmeidigkeit der Schultern. Lösung, Lockerung der Schultern. Korrekte Reaktion auf Schenkeleinsatz. Gymnastizierung. Schenkelgehorsam.

Gruppe, mit Einzelarbeit. Während der Einzelarbeit hält sich der Rest der Gruppe auf der Volte auf. Sobald ein Reiter bei der Einzelarbeit ist, Trabt der nächste Reiter zum Start, der sich auf der kurzen Seite gegenüber der Volte befindet. Siehe auch Patternbe-schreibung im Anhang.

Bahn-punkte, ev. Pylonen und Flipchart

Reiter knickt in der Hüfte ein oder hängt mit dem Oberkörper nach innen. Verwerfen im Genick.

Pferd macht keinen Schulterherein auf einer geraden Linie. Schnecke reiten bis zum Hufschlag, danach ein paar Schritte im Schulterherein.

Taktverlust, nur solange Schulterherein, wie der Takt erhalten werden kann. Schwungvoll geradeaus reiten, Pferd wieder ins Gleichgewicht bringen. Ev. zurück zum Schultervor, resp Reiten in Stellung, falls Schulterherein für Pferd und Reiter zu anspruchsvoll. Ich verwende zur Korrektur diverser Probleme oder zur Unterstützung der Schenkelhilfen, auch im Westernreiten eine Dressurgerte. Falls gewisse Pferde und Reiter unterfordert sind, Schulterherein im Trab.


 

Teil 6

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Arbeitsphase. Schritt, ganze Bahn. Travers, rechte Hand an einer langen Seite. Siehe auch Patternbeschreibung im Anhang.

Erklären der Übung. Genügend Abstand zwischen den Reitern. Der Travers wird aus der Ecke geritten auf 3 Spuren (30 Grad).  Dies garantiert eine gewisse „Vorbiegung“ des Pferdes. Falls der Travers an den langen Seiten funktioniert, könnte die ganze Bahn, inkl. durchreiten der Ecken einbezogen werden. Fortgeschrittene machen den Travers noch zusätzlich in der Volte.

Reiter:  Voraussetzung für weitere Seitengänge. Travers kann sehr gut mit anderen Übungen kombiniert werden. Der Reiter spürt, wenn sein Pferd korrekt auf 3 Spuren läuft.

Pferd: Die Schultern sollten durch die vorhergegangene Übung, Schulterherein, optimal gelöst sein und den Travers auf rechter Hand günstig beeinflussen. Längsbiegung der Wirbelsäule. Verstärkte Gewichtsaufnahme durch die hinteren Gliedmassen. Weiterführende Gymnastizierung.

Gruppe, mit Einzelarbeit. Während der Einzelarbeit hält sich der Rest der Gruppe auf der Volte auf. Sobald ein Reiter bei der Einzelarbeit ist, Trabt der nächste Reiter zum Start, der sich auf der kurzen Seite gegenüber der Volte befindet. Siehe auch Patternbe-schreibung im Anhang.

Bahn-punkte, ev. Pylonen und Flipchart

Oberkörper hängt nach aussen oder nach innen, Hüfte abgeknickt. Innerer oder äusserer Schenkel nicht korrekt am Pferd. Taktverlust. Massnahmen, siehe unter Schulterherein. Durch allzu starke Konzentration auf die Hilfengebung, bleibt der Reiter hinter der Bewegung. Kopf des Pferdes nach aussen. Pferd gerade stellen

Ich verwende zur Korrektur diverser Probleme oder zur Unter-stützung der Schenkel-hilfen, auch im Western-reiten eine Dressur-gerte.  Falls gewisse Pferde und Reiter unterfordert sind, Travers auf 4 Spuren oder im Trab. Falls gewisse Pferde überfordert sind, statt Travers, Schenkelweichen, Pferd in sich gerade.

 


 

Teil 7

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Kurze Pause. Alle Pferde am hingegebenen Zügel, Schritt auf rechte Hand.

Einmal lange Seite, da-nach Übergang zu Teil  8

 

Gruppe

 

 

 

 

 

Teil 8

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Arbeitsphase. Schritt, ganze Bahn rechte Hand. Analog Teil 5 aber auf der rechten Hand beginnen.

Nach der kurzen Pause. Aufnehmen der Zügel an der kurzen Seite und Schulterherein aus der Ecke. (Siehe Teil 5).

Siehe Teile 5 und 6.

Siehe Teile 5 und 6.

 

Siehe Teile 5 und 6.


 

Teil 9

Teilschritte

Lernziel

Sozialform

Medien

Differenzierungsmöglichkeiten

Abwärm-, Erholungsphase

Im Mittelschritt in Dehnungshaltung am losen Zügel. Danach Übergang zum Trockenreiten. Pferd anhalten und loben.

Nachbesprechung.

Reiter: In dieser Phase nochmals die Reitstunde revue passieren lassen und versuchen, das Gelernte zu verinnerlichen.

Pferd: Lösen, entspannen.

Gruppe

 

 


Standorte des Trainers

Während der Aufwärmphase werde ich mich in der Nähe X-Punktes aufhalten um eine gute Übersicht zu haben und die Teilnehmer möglichst nicht zu stören.

Während der Arbeitsphase werde ich mich am Anfang resp. am Ende der langen Seite, so etwa auf Höhe des 2. Hufschlags aufhalten. Dort werde ich die Schüler von hinten resp. von vorne beobachten um einen Eindruck darüber zu erhalten ob:

  1. die Hilfen korrekt ausgeführt werden.
  2. sich Fehler in der Haltung des Pferdes einschleichen, insbesondere, zu viel Abstellung, zu wenig Abstellung. Verwerfen im Genick.
  3. der Schüler gerade sitzt, insbesondere kein Vornüberbeugen des Oberkörpers resp. Einknicken in der Hüfte stattfindet.

Dies sind Anhaltspunkte. Wenn es den erfolgreichen Fortgang der Lektion erfordert, werde ich den Standort nach Belieben wechseln.

 

Literaturhinweise


Glossar

Schulterherein:  Beim Schulterherein wird das Pferd nach innen gestellt und durch einen inneren seitwärtstreibenden Schenkel und einen äußeren verwahrenden Schenkel zu seitlichen Bewegungen gebracht.

Travers:  Vorwärts-Seitwärts-Bewegung des Pferdes. Dabei geht das Pferd entlang einer geraden Linie, z. B. dem Hufschlag der Reitbahn, gebogen und in einer Abstellung von ca. 30 Grad bis 45 Grad.

Traversale: Ist eine Vorwärts-Seitwärts-Bewegung, dem Travers vergleichbar, jedoch entlang einer diagonalen Linie und parallel zur langen Seite der Reitbahn.

Renvers: Ist eine Vorwärts-Seitwärts-Bewegung des Pferdes bei der dieses in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen ist. Das Pferd läuft also zu seiner inneren (konkaven) Seite hin. Während die Hinterhand auf dem Hufschlag bleibt, wird die Vorhand in die Bahn gestellt.

 

 

Anhänge

Pattern, linke Hand Schulterherein

 

Pattern, rechte Hand Travers