Diese Seite widme ich meinem aussergewöhnlichen Pferd, Sierra.

Sierra ist eine, aus Frankreich stammende Andalusier-/Vollblutstute (Cruzado) , wie wir erst kürzlich herausgefunden haben. Da sie aber aus Frankreich importiert wurde, gilt sie in der Szene aber als SF. Ohne sie hätte ich wohl kaum ca. 1998 mit dem Westernreiten begonnen.

Eigentlich wollte ich dieses Pferd nicht! Eigentlich wollte ich überhaupt kein eigenes Pferd mehr. Schon gar nicht so eines. Trotzdem, Lilian, hatte mich solange bearbeitet, bis ich dann schlussendlich zugesagt habe. Anscheinend ging Ihr dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf:

Sierra, das erste Foto, 3 jährig bei der Besichtigung in Frankreich!

Irgendwann im Herbst 1993 stand sie also da frisch aus dem Hänger ausgeladen und mit blutigem Kopf. Sierra kam mit 3 Jahren „angeritten“ aus Frankreich. Was dies bedeutet fand ich schnell heraus. Sie akzeptierte keine Schenkelhilfen, keine Zügelhiflen, eigentlich überhaupt keine Hilfen. Was sie wirklich beherrschte, war das Steigen. Und das wirklich beeindruckend! Bereits damals erstaunte mich ihr unbändiger Wille und ihre Energie irgendetwas durchzusetzen. Unschlüssig, was ich mit meinem neu erworbenen Jungpferd anstellen sollte, hat sich doch schnell herauskristallisiert, dass dieses Pferd fordert und gefördert werden will.

 

Als eingefleischter Englischreiter suchte ich eine Reitweise, die besser zu meinem Lifestyle und vor allem besser zum Lernwillen und der Einsatzfreude meines Pferdes passte. Meine damalige Reitbeteiligung machte den Vorschlag, Sierra in der klassischen Reitweise weiter zu fördern. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon festgestellt hatten, dass Sierra einen Andalusiereinschlag haben musste, war ich damit einverstanden. Wir buchten eine erste Probelektion im Stall Diana bei Carlo Meier. Sierra und ich waren von dieser Reitweise ziemlich angetan und ich war bereit, diesen Weg weiter zu gehen. Da ich von dieser Reitweise keinen Schimmer hatte, „schob“ ich meine Reitbeteiligung vor, dass Sie es doch bitte einfach mal probieren sollte. Leider konnte sie, mangels Zeit das Vorhaben nicht bis zum Schluss durchziehen. Trotzdem gab mir diese Idee wichtige Impulse für den weiteren Ausbildungsweg von Sierra. Es musste etwas in Richtung Doma Vaquera sein. Diese Szene in der Schweiz ist allerdings klein und was liegt näher dran, als …..

 

1. WESTERNREITEN?

Diese Zeilen erzählen Sierra’s Werdegang aus sportlicher Sicht.

Zur Westernszene hatte ich bis dahin keinen Draht, ausser dass meine Schwester damals den Samariterdienst an den Schweizermeisterschaften machte. Aber immerhin die Idee war geboren, der Weg vorgezeichnet. Wie das Schicksal so spielt stand bald darauf ein Stallwechsel an. Regelmässig die Tierwelt gekauft, bemerkte meine damalige Partnerin, mit der ich im gleichen Stall war, irgendwann ein Inserat eines Westernstalles in Niederwil ZG, in dem nur Westernreiter erwünscht waren. ;-)

 

Das musste es sein!! Bald darauf schauten wir uns den Stall an und waren uns einig. Aber es waren ja nur Westernreiter erwünscht?! Ich als Englischreiter, mit Englischausbildung und Englischsattel? Na ja, dann reiten wir halt ein wenig western mit dem Englisch-VS-Sattel! So wurde der Grundstein für meine Toleranz gegenüber anderen Reitweisen gelegt. Alle wollen wir reiten und (meistens) nur das Beste für unser Pferd.

 

Nach und nach lernte ich nette Leute im neuen Stall kennen, (fast) alles nur Westernreiter, cool. Dann kaufte ich einer Reiterin einen Circle-Y Westernsattel ab, da dieser nicht mehr optimal auf ihr Pferd passte. Aber passte er auf meins? Na ja, sagen wir ziemlich gut aber mit Pads kann man ja einiges machen. Sierra war damals spindeldürr und der Sattel hatte einen Araberbaum, also ok. So weit so gut, nur vom Westernreiten hatte ich immer noch keine Ahnung. Ich dachte damals, dass weder Leichtreiten (posting), Versammlung (collection), Zügelanlehnung noch Schenkel im Westernreiten etwas zu suchen haben. Es begann meine Cowboy-Freizeitreiter-Phase.

 

Gleichzeitig stellte ich fest, dass gewisse Leute jeweils an einen Event gehen, der sich Team-Penning nennt. Ich ging also auch hin, da ich das unbedingt sehen wollte! Und ratet wo? Auf die legendäre Wikinger-Ranch selbstverständlich. Ich war überwältigt! So viele Cowboys, so viele Zuschauer der wilde Westen im Reusstal, geil! Ich MUSSTE einfach unbedingt dabei sein. Dies natürlich mit meinem Pferd, das ich aktuell im Stall habe, so will es mein Ergeiz und mein Commitment zu meinem Pferd.

 

2. Training

Nach diesen Eindrücken gab es kein Zurück mehr, ich wollte auf jeden Fall das Westernreiten erlernen. Eine damalige Kollegin machte mich darauf aufmerksam, dass sie jede Woche Reitstunden bei einer, Zitat, genialen Trainerin nehme, bei Erika Hunziker. Sie ritt selbst auf einem P.R.E., ich war mir sicher, dass es das sein musste. Die darauf folgenden Wochen schaute ich regelmässig meiner Kollegin und Erika zu. Erika hatte damals einen zu vollen Terminkalender und anfänglich keine Zeit für uns. Dann klappte es aber doch noch und ich begann meine erste Westernreitstunde ziemlich traillastig, wie ich später analysierte. Trotzdem, das Traillastige tat mir und Sierra gut. Es brauchte viel Ruhe und die Koordination der Gliedmassen. Damals lernten ich und mein Pferd, wie man ein Tor öffnet, ein “L” reitet, einen Sidepass ausführt und noch weitere interessante Dinge.

 

Wer uns zwei kennt, weiss es: die Trailgeschichte wurde uns zu langweilig. Sierra wusste schon nach dem zweiten Mal, wie man ein Tor öffnet oder ein “L” durchreitet. Das ging alles wie von selbst und dies ist bis heute so geblieben. Leider wird genau das gar nicht gerne gesehen. Dies verstehe ich bis heute noch nicht, da ich mir bei der Rancharbeit eine gewisse Selbstständigkeit des Pferdes ja wünschen würde. Na ja, aber so sind die Regeln.

 

Sierra und ich sind für die feinen, kleinen “Niffeli“- Aufgaben einfach nicht geeignet. Sie hat bis heute nicht genügend Nerven zu warten, bis ich die verdammte Türfalle gedrückt habe, damit sie endlich durch das Tor gehen kann. Also, vergassen wir den Trail. Wir wollten mehr! Mehr “Meersäulirennen“ auch Horsemanship genannt. Als nächstes nahmen wir uns diese Disziplin über eine gewisse Zeit vor. Eine schwierige Sache! 5 Trab-Schritte bis zur ersten Pylone, 3 Galoppsprünge bis zur nächsten, danach Rückwärtsrichten. Kann’s das sein? Ja kann es und zwar definitiv! Das Training dieser Disziplin hat Sierra gut getan. Sie lernte, dass man durchaus 3 Galoppsprünge machen und danach ruhig stehen bleiben kann und dies genau auf der Höhe einer Pylone. Praktisch einen ganzen Winter lang hatten wir Horsemanship geübt. Ihre Gänge wurden flacher und kuerzer, ein Gräuel für jeden Klassischreiter aber leider unerlässlich und ihre Aufmerksamkeit wurde grösser. Parallel dazu standen noch ein, zwei Einsteigerturniere an, denn ich wollte wissen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Na ja, es ging. Es gab schlechte Platzierungen im Trail, obwohl Sierra alles machte, was ich wollte und vor gar nichts Schiss hatte. Ich verstand die Welt nicht mehr und war unendlich enttäuscht. Im “Meersäulirennen“ erreichten wir durchschnittliche Platzierungen. Na ja, immerhin kam mir dort meine Englischausbildung zugute. Aber warum ich im “Meersäulirennen“ so reiten musste, als ob ich einen Besen gefressen hätte, verstand ich eigentlich auch nicht wirklich. Das war nichts für mich! Ich hatte ja schliesslich immer noch die Cowboys von der Wikingerranch im Kopf.

 

Als nächstes nahmen wir uns das Pleasure vor. Die einzige Disziplin, die so heisst, was sie nicht ist. Verzeihung, diese Aussage ist nicht von mir! Jedenfalls sind das die Worte, die mir jemand auf den Weg mitgegeben hat, bevor ich mich einigermassen seriös damit auseinander setzte. Mittlerweile hatte Sierra gelernt kurz und flach zu gehen. Nein, nein, das konnte sie nicht von Anfang an, schliesslich hat sie ja Andalusierblut in sich!

 

Wir hatten also beste Vorraussetzungen um mit dem Pleasure zu beginnen. Mittlerweile ging ich regelmässig einmal pro Woche ins Westerntrainig. Bald darauf zeigte sich, dass ich mein gewünschtes Niveau erreicht hatte und das vorläufig kein weiteres Pleasuretraining mehr nötig war. Sierra ging im Jog mittlerweile so flach, dass man meinte sie hätte eine Behinderung. Allerdings nicht in “Staubsaugermanier“, sondern halt mit etwas Aufrichtung.

 

3. Der wilde Westen

Sierra war auf dem Weg zum Allroundpferd und ich auf dem Weg zum Allroundreiter. Wollte ich das anfänglich? Eigentlich nein. Ich dachte halt immer noch an die Cowboys. Dann stand das

erste Surpriseturnier, seit ich mit dem Westernreiten begann, auf der Wikingerranch an. Ich wollte, nein ich MUSSTE natürlich dabei sein. Fast täglich fuhr ich zur Wikingerranch, um mir einen Startplatz zusammen mit 2 weiteren Gspänli im Team-Penning zu sichern. Eines Tages klappte es. Juhuu!! Wir bekamen einen Startplatz.

 

Der Tag kam, an dem das Surpriseturnier ausgetragen wurde. Wir alle hatten absolut keinen blassen Dunst, was zu tun war. Hektisch informierten wir uns bei anderen Mitreitern, wie das Team-Penning genau funktionierte. Aha 3 bestimmte Rinder mussten aussortiert und in einen Pen getrieben werden. Wir ritten also in die Arena ein, was für ein Gefühl! Das werde ich wohl niemals vergessen. 1000 bis 2000 Zuschauer, alle Blicke auf uns gerichtet, geil! Ich bin jetzt der Cowboy und die Anderen waren Zuschauer, geil, einfach nur geil! Ich fühlte mich extrem wichtig und Sierra sich wohl auch. Nie zuvor hatten wir einem Rind Auge in Auge gesehen. Aber offensichtlich war das kein Problem für meine “Kampfsau“. Ich weiss nicht mehr genau wie lange wir da ackerten. Ich denke so nach etwa 2 Minuten hatten wir es geschafft, ein Rind war im Pen! Dann schnell die Hand aufgehalten und fertig. Wir waren stolz. Ein Rind in 2 Minuten aussortiert, wohlverstanden 2:30 Minuten hätten wir zu Verfügung gehabt.

 

Das war's wir sattelten unsere Pferde ab als es plötzlich aus dem Lautsprecher tönte: “…und im

3. Rang haben wir Team XY”. Das waren WIR!!!!! Schnell die ungesattelten Pferde gepackt ging’s zurück in die Arena. Wir waren dritte und das mit EINEM Rind in etwa 2 Minuten. Ich gewann ein paar Jeans, diese sollten fortan meine “Glücksjeans” sein. Zum Vergleich: Um heute unter die ersten Fünf zu kommen, braucht man alle 3 Rinder im Pen und das in einer Zeit unter 1 Minute!!

 

Mein erster Erfolg war also Wirklichkeit geworden und das mit Sierra!!

 

4. Keine Cowboyromantik

 

Voll motiviert nahm ich meine Trainingseinheiten wieder auf. Langsam wurde mir bewusst, dass Cowboyromantik wenig mit Westernreiten zu tun hat. Ich kaufte mir teure Hüte, teure Boots und teure Hemden, schliesslich wollte ich ja nicht negativ bei den Richtern auffallen mit meinem Outbackhut oder den Bikerstiefeln. Ich fing an die Cowboys ziemlich uncool zu finden… Ich wollte dabei sein bei dem, was man vermutlich am Besten mit “Westerndressur” umschreiben könnte. Es folgten noch mehr Trainingseinheiten, zweimal pro Woche Reitstunden und mindestens dreimal pro Woche kurz vor Turnieren. Sierra machte mit, teilweise willig und manchmal nicht. Aber immer mit vollem Einsatz, sei es für die Sache oder gegen sie.

 

Zurück zum “Meersäulirennen“, dies schien mir die beste Methode zu sein um das Pferd auf diverse Sachen vorzubereiten. Vor allem aber wollte ich, dass Sierra nun endlich an den Hilfen steht und nicht nur das macht, was sie im Kopf hat. Gleichzeitig begannen wir mit dem Galoppwechseltraining. Im Buch von Claus Penquitt hatte ich gelesen, dass dafür die Seitengänge unerlässlich seien. Also, trainierten wir zusätzlich Seitengänge. Sierra hat sich einmal mehr als ultraschnell lernfähig erwiesen. Innert kürzester Zeit sassen alle Seitengänge in allen Gangarten. Das war der Grundstein für ein erfolgreiches Galoppwechseltraining. Ja, ich liebe die klassischen Ausbildungsmethoden halt immer noch! Ich glaube den ersten Galoppwechsel an einem definierten Punkt hatte ich ihr in etwa ein oder zwei Trainingseinheiten beigebracht, kein Problem also. Ja und wie sie die Wechsel machte, flach ohne Gewürge, fast spielerisch und das ist bis heute so. Während der ganzen Ausbildungszeit stellte ich fest, dass Sierra keine Hilfen mochte. Keine mit dem Schenkel und ganz sicher keine am Kopf. Das war die Geburtsstunde unserer Probleme, die ich noch heute habe.

 

5. Broken

 

Mehrmals versuchte ich diese Probleme zu ignorieren. Weitermachen, bis sie aufgibt, so steht’s doch geschrieben. Weitermachen mit Sporen und Bit, bis sie “broken“ ist. Apropos “broken“, ich erinnere mich noch an ein Wochenende mit Doug Mills, einem überaus erfahrenen und erfolgreichen Trainer aus Kanada, der gewisse Elemente von Monty Roberts benutzt. Sierra und ich, wir gingen also zusammen hin. Ich wollte sie vor der Halle ausladen, als sie plötzlich keine Lust mehr hatte und einfach abhaute. Roland Messerli, ein Cowboy erster Stunde (Roland Messerli, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) , versuchte sie dann mit Pferd und Lasso bewaffnet in der Umgebung Ottenbach einzufangen. Leider ohne durchschlagenden Erfolg. Ein paar Mal ist sie auf dem Asphalt hingefallen, bis wir sie dann zu Fuss einfangen konnten. Oder war es Rolle, der sie eingefangen hat? Ich weiss es nicht mehr so genau. Ca. ½ Stunde zu spät, sind wir dann am Kurs aufgetaucht. Sierra war, glaube ich, als zweite dran. Round-Pen-Arbeit, ohne Longe, sie sollte nur auf Körpersignale reagieren. Darauf hatte sie aber keine grosse Lust. Ein paar Mal versuchte sie über das Round-Pen zu steigen und nach ca. 2-3 Stunden Galopp im Kreis, sagte Doug, er möchte doch gern noch ein zweites Pferd drannehmen. Hm das verstand ich. Soviel zum Thema “broken“. Sierra hat in der Folge mir und unzähligen Trainern gezeigt, was Wille, Energie und Durchhaltevermögen bedeutet. Heute ist sie immer noch genügend nicht “broken“ weder am Schenkel, noch am Kopf.

6. Novice Amateur

 

Wieder zu meinen Turnieraktivitäten. Wir hatten uns nun einen gewissen Grundstock erarbeitet. Konnten einen Trail absolvieren, ein Pleasure, ein Horsemanship. Ich meldete auch mich regelmässig bei den SWRA-Einsteigerturnieren an. Das Ganze begann mir Spass zu machen. Vor allem das Rahmenprogramm mit grillen am Abend, Bier trinken und dem ganzen Cowboylatein. Ich war mit meinem jungen Pferd jeweils am Vorabend auf dem Platz, um den Stress für Pferd und Mensch nicht zu gross werden zu lassen. Damals hatte ich noch meinen alten Isuzu mit Dachzelt, in dem ich jeweils übernachtet habe.

 

Unsere Bemühungen begannen sich langsam auszuzahlen und zwar in Form von PLATZIERUNGEN. Wow, einmal nicht unter den letzten zwei zu sein, was war das für ein schönes Gefühl. 8. im Reining, das war für mich eine Offenbarung. Es sollte aber noch ein Jahr vergehen, bis ich mich definitiv etablieren konnte. Im Jahr 2000 hatten wir es dann definitiv geschafft. Wir waren wer, zumindest in der Novice Amateur Klasse. Siege im Pleasure, Trail und Horsemanship!! Es war kaum zu glauben. Aber was ist das? Eigentlich wollte ich doch Reining, Superhorse und Westernriding reiten und nicht Pleasure?! Wir nahmen es halt so, wie es kam und es kam dick in diesem Jahr. Diverse Allroundchampion- und Reserverchampiontitel, unglaublich! Wir waren gut und gewannen sogar noch den Jahresalroundchampion.

 

7. Amateur

 

Jetzt wurde es schwierig. Wir starten bei den “Grossen“ und Sierra war verdammt noch mal, immer noch nicht “broken“. Vor jedem Turnier hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. „Was geht eventuell heute in dieser Halle wieder ab?“ Gleichzeitig begannen wir mit dem Reiningtraining. Kurse bei Martin Steck und Steffen Breug brachten mir viel. Beim Steffen Breug-Kurs hatte ich mir abermals die Zähne an meinem “Pitbull“ ausgebissen. Dieses Teil ist einfach nicht zu bändigen immer noch zu wenig “broken“. Ich konnte machen, was ich wollte. Ihr Kopf war zu stark, ich brachte es einfach nicht hin. Vermutlich würde sie lieber vorher sterben, als sich zu unterwerfen. Die, die mich kennen, wissen, ich bin nicht zimperlich aber diese Kampfsau ist einfach stärker. Was mich aber immer wieder von neuem in Erstaunen versetzt, ist die Tatsache, dass sobald ich ihr Vertrauen entgegenbringe und ihr nicht versuche den Kopf bis an die Titten zu ziehen (Zitat eines amerikanisch sprechenden Trainers), arbeitet sie mit. Immer wieder stelle ich mir die Frage, wie um Gottes Willen, bringe ich einem Pferd etwas bei, das sich nicht anfassen lässt? Steter Tropfen hoelt den Stein. Sierra lernt schnell, da sie sich aber kaum anfassen lässt, dauert die Ausbildung ebenso lange, wie bei jedem durchschnittlichen Pferd.

 

 

In diesem Jahr meldete ich mich zur Schweizermeisterschaft an, jawohl und zwar für alle Disziplinen, ausser Trail. Das ist Ehrensache und gehört sich für einen echten Allrounder. Pleasure, Reining, Horsemanship, Westernriding, Superhorse, Barrelrace... Das gab ein schönes Programm! Zumal zuerst die Vorläufe absolviert werden mussten! Natürlich hatte ich absolut keine Hoffnung, bei dieser Konkurrenz irgendwo den Final zu erreichen. Alle sind sie dabei, auch die Rassenvereine. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher aber für alle Disziplinen, ausser Horsemanship oder Pleasure, hatten wir den Final erreicht. Das hiess für uns zwei, durchhalten bis am Sonntagabend. Die Vorläufe hatten wohlverstanden, bereits am Freitagmorgen begonnen. Was mir von dieser SM geblieben ist? Gute Finalplatzierungen und einen Schweizermeistertitel und zwar im Barrelrace! Wir waren Schweizermeister, die schnellsten um 3 Fässer! Ich war unendlich stolz! Sie hatten für mich und Sierra die Nationalhymne gespielt, cool. Lieber hätte ich zwar das Reining oder Superhorse gewonnen aber immerhin. Sierra hatte wieder einmal ihr Potential ausgespielt, das da heisst Durchhaltevermögen und zwar bis am Schluss! Klar, es gab immer noch 1000 Sachen, die nicht stimmten. Das Finetuning muss noch gemacht werden, das sagte auch Doug Mills vor einiger Zeit. Doch genau das Finetuning hatte seine Tücken. Auf Deutsch heisst das “Durchlässigkeit“ oder Amerikanisch “Broken“ wie ich schon erwähnt habe.

 

Im darauf folgenden Winter hatten Chrigi, meine damalige Partnerin und ich noch geübt, Parelli, Penquitt, Mills, Roberts, die ganze Palette. Chrigi begann sich intensiver für das Westernreiten zu interessieren. Ich hatte ihr vorgeschlagen, dass sie doch in der neuen Saison mit Sierra bei den Novice Amateuren starten soll. Das Pensum verdoppelte sich also an den Turniertagen, zuerst startete Chrigi alle Disziplinen, danach ich. Das war das Limit, man stelle sich vor: Am 1. Tag sechs Prüfungen und am 2. Tag nochmals sechs. Das wollte ich meinem Pferd nicht zumuten, auch wenn es Sierra heisst. Tapfer hatte sie das 1. Turnier durchgehalten, danach steckte ich zurück und meldete am Folgetag nur noch ein oder zwei Prüfungen für mich. Chrigi hatte in diesem Jahr eigentlich fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Die Krönung war sicher das Turnier in Gams, wo sie sämtliche Prüfungen, ausser natürlich den Trail, gewann. So viele Blumensträusse! Eigentlich unfair, mit so einem Pferd in der Novice Amateur Klasse starten zu müssen, aber das Regelwerk im Westernreiten macht dies möglich! Zwischenzeitlich wurde die Limited Amateur Klasse eingeführt. Natürlich war Chrigi in einer Saison locker durch die Noviceklasse gewandert und musste im darauf folgenden Jahr bereits in der Limited Amateur Klasse starten.

 

Ich wollte aber mehr! Nämlich ein Fohlen von Sierra. Doch dazu später mehr. Ach ja, und das erste Turnier im Folgejahr als Limited Amateur, hatte Chrigi auch gewonnen (Limited Amateur All-Around-Champion in Henau).

 

Selbstverständlich hatten wir in der Zwischenzeit auch die Kühe nicht vergessen, schliesslich brauchten Sierra und ich auch ein wenig Abwechslung. Zusammen mit den ursprünglichen Gspänli, mit denen ich damals den 3. Platz im Team-Penning auf der Wikinger-Ranch belegte, ging ich ein, zwei Mal auf die Oak-Bar-Ranch in Schattdorf an den Kühen trainieren. Ich war erstaunt über den Cowsense, den mein Pferd praktisch ab dem ersten Tag, zeigte. Sogar sehr erstaunt, da diese Eigenschaft eigentlich eher den traditionellen Kuhrassen (Quarter, Camarque etc.) nachgesagt wird. Damals wusste ich allerdings noch nicht, aus welcher Ecke mein Pferd stammt.

 

 

8. Sierra’s Sugarboy

 

Wie ich schon weiter oben erwähnte, langsam reifte bei mir der Wunsch nach Nachwuchs, nicht für mich, nein für Sierra! Aber wollte ich Nachwuchs von einem Pferd, das immer noch nicht “broken“ ist? Trotzdem, ich wollte diesen Kampfgeist bewahren. Ich machte mich also auf die Suche nach einem geeigneten Hengst für sie. Zuerst fragte ich aber den Tierarzt um seine Meinung. Iberische Rassen oder Quarter könnten zu Sierra passen. Ich wollte und will Westernreiten, also suchte ich einen passenden Quarterhengst. Leider hatte ich die Rechnung ohne die Hengsthalter gemacht. Die Meisten wollten ihren heiligen Hengst nicht für einen Bastard hingeben. Es wurde schwierig!

 

Erstmal besuchte ich im Winter die Hengstschau in Oftringen. Sehr bald ist mir ein Hengst aufgefallen, der im Pas-de-Deux mit Halsring vorgestellt wurde. Ein schönes und in der Zucht, erfolgreiches Exemplar. Der Hengsthalter hatte erbarmen mit mir und wir wurden uns einig, dafür danke ich Ihm herzlich. Im Frühling fuhr ich also mit Sierra zum Hengst. Der Hengsthalter bietet nur den Freisprung an und es wurde leider nichts, das erste Mal. Warten wir die nächste Rosse ab. Dieses Mal klappte es und Sierra wurde trächtig von einem wunderschönen Quarterhorse, Freude herrscht. Damals haben mir alle Prophezeit, dass Sierra nach dem Fohlen ganz bestimmt ruhiger werde.

 

Anfänglich schonten wir Sierra, um das Fohlen nicht zu verlieren. „Die ersten Wochen sind heikel“, sagte mir der Tierarzt. Nichts desto trotz absolvierten wir in diesem Jahr noch ein paar Turniere und irgendwie hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass sich Sierra in irgendeiner Hinsicht veränderte. Der gleiche Einsatz, die gleiche Leistungsbereitschaft, stundenlange Ausritte, alles wie immer. Allerdings reduzierte ich das Training im darauf folgenden Winter ein wenig. Der Frühling kam und Sierra war immer noch fit wie ein Turnschuh. Und im März war sie bereits im 11 Monat trächtig. Viel sah man davon nicht und mit Verlaub, manche Wallache haben sich einen dickeren Bauch angefressen. Ich kaufte mir bei Conrad eine Überwachungskamera und installierte diese, da ich die Geburt von dem Kleinen unbedingt miterleben wollte.

 

Der Cowhorseday in Schattdorf stand Ende März an und ich überlegte mir, ob ich dies meinem hochträchtigen Pferd zumuten konnte. Heute bin ich mir absolut sicher, dass Sierra ja sagte, sie wollte unbedingt gehen. Wir gingen also hin. Mit einem unglaublichen Eifer absolvierte sie die Prüfungen, doch ich bremste sie damals bewusst um kein Risiko einzugehen.

 

Zwischenzeitlich begann ich mit meinem FM Cachou zu arbeiten. Auch um Sierra ein wenig zu entlasten. An einem Abend holte ich also Cachou aus dem Stall um ausreiten zu gehen, es war etwa fünf Uhr abends. Die restlichen Pferde tigerten im Auslauf rum, allen voran natürlich Sierra. Sie wollten unbedingt noch 1-2 Stunden auf die Weide. Ich liess dann alle raus. Bockend und galoppierend rannte Sierra als erste auf die Weide. Ich putzte und sattelte Cachou und machte mich fertig für meinen Ausritt. Der Abend war lau und irgendwie roch es nach Regen. Nach ca. 1 Stunde rief mich die Tochter des Stallbesitzer aufgelöst auf meinem Handy an: „Ich sehe aus dem Fenster, das irgendwas auf der Weide liegt! Mein Vater geht rasch schauen, vermutlich ist das Fohlen gekommen…“ 10 Minuten später hatten wir die Gewissheit: Unser kleiner Sugi lag auf der Weide in Mitten der anderen Pferde. Eine Woche nach Schattdorf und 2 Wochen zu früh ist er am 5. April 2005 zur Welt gekommen. Offensichtlich wurde Sierra das Ganze dann doch irgendwie zu mühsam.

 

Der kleine Sugi war so klein, dass er kaum stehen konnte. Das Problem war, dass er irgendwo auf der Weide lag in einer Distanz von etwa 100m zum Stall und es begann zu regnen. Wir mussten also den kleinen Sugi irgendwie in den Stall bugsieren, gehen konnte er nicht. Also haben wir ihn getragen, resp. der Stallbesitzer hatte ihn getragen, da ich schiss vor Sierra hatte, sie mochte das nämlich gar nicht. Zunächst hatte sie alle ihre Artgenossen verprügelt, als sie dem kleinen Sugi zu nahe kamen, Grande brauchte noch am selben Tag den Tierarzt. Danach wollte sie auch den Stallbesitzer angreifen, der den kleinen Sugi in den Stall tragen wollte. Mit viel Geduld haben wir es dann doch geschafft, Sugi war im Stall, zusammen mit Sierra. Natürlich wollte sie ihn am Anfang nicht saufen lassen aber auch das haben wir mit Geduld irgendwie geschafft. Sierra wurde zu meinem Erstaunen eine gute Mutter! Der Rest ist Geschichte… Der kleine Sugi wuchs als wunderschöner Junghengst auf der Fohlenweide in Bremgarten heran.

 

9. Limited Amateur

 

Wieder zum Sport. Wie ich schon sagte, habe ich mir in dem Jahr, als Sugi zur Welt kam einen wunderschönen FM gekauft, Cachou. Ihn stellte ich im selben Jahr als Dreijährigen ziemlich erfolgreich an den Jungpferdeprüfungen vor. Sierra hatte in dieser Saison Pause, was sie selbstverständlich überhaupt nicht goutierte. Jedes Mal wenn ich Cachou zum Training oder fürs Turnier abholte, tigerte sie im Auslauf rum und machte sich bereit für einen Turniertag. Ehrlich gesagt, tat sie mir in diesem Sommer ziemlich leid.

 

Im Herbst war dann Auffuhr auf der Fohlenweide. Zeit vom Mami Abschied zu nehmen. Selbstverständlich konnte man Sugi bis zu diesem Datum am Halfter führen, alle 4 Hufe auskratzen und problemlos in den Hänger verladen. Übung macht den Meister! Chrigi hatte mir bei dieser Arbeit massgeblich geholfen. Die nachfolgenden Tage, allein auf der Fohlenweide, mit all den kleinen Absetzern waren unschön. Die Kleinen litten sehr. Ich bin mehrmals hingegangen und habe mir die Sache angeschaut, traurig. Dabei war Sugi ja noch gut dran, da er mit Sicherheit einer der Ältesten war. Für mich stellt sich die Frage, ob ein solches Vorgehen überhaupt tiergerecht ist. Vermutlich lässt sich das Problem allerdings nicht anders lösen. Der Fohlenweide mache ich keinen Vorwurf, nicht damit dies jetzt falsch verstanden wird.

 

Ich begann im Winter dann wieder langsam mit Sierra zu trainieren. Sierra tat die Pause gut, war sie doch gegen Ende meiner Amateurtätigkeit ziemlich bitsauer. Dies hat mich auch dazu bewogen, bei der SWRA einen Antrag auf Klassenzurückstufung zu beantragen, da ich Sierra mindestens 1 Jahr lang nicht mehr auf dem Bit reiten wollte. Ich war also fortan Limited Amateur und durfte gebisslos, mit Bosal reiten.

 

Der Wiedereinsteig in den Turniersport im folgenden Jahr, war schwerer, als erwartet. Erstens weil mir und Sierra die Übung ein wenig abhanden gekommen war und zweitens, hatte die Konkurrenz keineswegs geschlafen. Alle wurden besser und ich begann nochmals von vorne. Mittlerweile hat man auch in der Novice Amateur Klasse kaum mehr eine Chance, ohne gut ausgebildetes Pferd. Das erste Turnier in Waengi war eine Katastrophe, ich war ultra nervös und der Richter mochte mich nicht sonderlich leiden (dies ist natürlich eine Standardausrede!). Ohne Platzierung im Showmanship, mein erstes Showmanship überhaupt, schlechter Platzierung im Trail und keiner Platzierung im Horsemanship, war ich ziemlich deprimiert, weil ich fand, das Sierra eigentlich ganz gut mit dem Bosal gelaufen ist. Nun versuchte ich krampfhaft, den Kopf nicht hängen zu lassen und in unseren Königsdisziplinen, Vollgas zu geben. Am Schluss reichte es noch für den Reserve Allround Champion Titel.

 

Bosal reiten macht Spass, nur, um eine vernünftige Versammlung (collection) hinzukriegen ist das Bosal komplett ungeeignet. Deshalb begann ich im Training mit doppelt gebrochenem Snaffle Bit (Wassertrense) zu reiten. Es war das gleiche Spiel, Sierra wehrte sich dagegen, allerdings nicht mehr so stark, wie noch vor ein oder zwei Jahren. Auch die Schenkel machten ihr nicht mehr so viel aus, das ist vermutlich eine Folge der Trächtigkeit. Ich kann jetzt sogar zeitweilig mit Sporen reiten um so den Spin noch ein bisschen besser hinzukriegen.

 

Dieses Jahr erlebte ich vermutlich den grössten persönlichen Erfolg mit Sierra und trotzdem bleibt es nur eine Randnotiz im sportlichen Erfolg. Ende Sommer 2006 hatte ich mich zum Freestylereining an der Berner Western Trophy angemeldet. Freestylereining ist eine Disziplin, in der man mit eigener Choreographie und Musik ein Reining absolvieren muss. Dabei hat das Publikum ein gewisses Mitspracherecht. Die Gewichtung liegt 20% beim Publikum und 80% beim Richter. Ich suchte also eine passende Verkleidung und die Musik dazu. Nach langem Überlegen fiel die Wahl auf den Teufel und dazu einen Mix des Hells-Bells-Songs von AC/DC. Anfänglich übte ich zu Hause auf unserem Platz mit dem Ghettoblaster, bis ich festgestellt hatte, das Sierra die Musik und Choreographie bereits auswendig kann. Musik angestellt und Sierra erledigte das Pattern fast von selbst. Das durfte es natürlich nicht sein! Reiten möchte ich bitteschön noch selbst. Im Laufe des Trainings hatte ich dann auf MP3-Player und Kopfhörer umgestellt, damit nur ich die Musik hören konnte. Das gefiel mir deutlich besser und Sierra machte nicht so grosse Antizipationsanstalten. Da Sierra den Spin noch immer nicht genügend schnell machte, musste ich die Anzahl Glockenschläge am Anfang von Hells Bells etwa verdoppeln (Traktor DJ Studio, sei Dank). Etwa in der Hälfte hatte ich Ride On, einen Slow-Track, ebenfalls von AC/DC, reingemixt. Die Idee war, dass ich bei diesem Übergang das Bosal abziehe und ohne Kopfstück ein Westernriding/Reining-Medley reite. Diese Option stellte ich mir als Goodie vor, die nur zum Zuge kommen sollte, wenn Sierra sich anständig benehmen würde. Zu Hause auf dem Platz machte sie nach dem Abziehen des Kopfstücks immer ein wenig Zirkus, wusste nicht genau, was ich von ihr erwarte. Vermutlich hatte sie Mühe mit der stacheligen Mecate am Hals. Hier geht's zum Video!

 

Am Turniertag kam alles anders. Die Halle im NPZ war proppenvoll. Meine Vorgänger im Freestylereining waren bereits an der Arbeit. Es war ein infernalischer Krach in der Halle, laute Musik, Geklatsche und Gestampfe, wer einmal das Forbo-Knockout am CSI gesehen hat, weiss wovon ich spreche. Das kann ja heiter werden, ohne Zaum!

 

Ich war an der Reihe. Ich ging zum X und Aendu (der Speaker) startete meine Musik. Sierra, wie immer etwas ungestüm, nein nicht im Spin, den ich als erste Übung hatte, danach beim Abgang im Galopp. Unmöglich, den Zaum in der Hälfte abzuziehen! Dann kam der Slowübergang mit dem Ride-On-Song und ich musste entscheiden Zaum ab oder Zaum anbehalten. Es war immer noch extrem laut in der Halle. So Leute nun wird’s esoterisch!

 

Sierra sagte mir, „zieh den verdammten Zaum ab“!!

 

Gesagt getan, ich nahm das Teil weg und hängte es an den Sattel. In der Halle wurde es totenstill. Keiner getraute sich noch zu rühren, zu klatschen oder zu johlen. Danach erlebte ich etwas, was ich so noch nicht erlebt hatte!! Sierra schwebte förmlich durch meinen Westernridingabschnitt, von Galoppwechsel zu Galoppwechsel, völlig entspannt und souverän. Die Wechsel waren punktgenau, ohne Stress oder Hektik. Das Publikum bemerkte dies und begann wieder zu johlen und klatschen. Ein geiles, wenn nicht abgefahrenes Gefühl. Bis zum Schluss gaben Sierra und ich dann nochmals richtig Gas, mit schnellen Zirkel, Speedcontrol, Rollbacks und Stopps. Die Stopps plante ich übrigens gegen den Hallenausgang ein und das alles ohne Kopfstück. Keine Millisekunde hatte ich das Gefühl, dass ich Sierra nicht unter Kontrolle habe. Wir gewannen das Freestylereining .

 

Nach ueber 10 Jahren Turnierteilnahme, habe ich heute das Gefühl, Sierra möchte ganz einfach nicht „broken“ sein. Sie möchte gerne ihre Performance FREIWILLIG zum Besten geben. Diesbezüglich lasse ich ihr ihren Willen, sie ist ja jetzt auch meine altgediente „Mumpfel“.

 

Aber Achtung, für alle die, die jetzt ohne Zaum ausreiten möchten, so einfach ist das nicht. Es brauchte Jahre an Erfahrung um Verständnis und Vertrauen in ein Pferd aufzubauen. Heute ist es mir eigentlich scheissegal, wie Sierra den Kopf am Turnier hält, Hauptsache ihr ist es wohl und die Platzierungen stimmen. Achja und wen’s interessiert, Sierra ist dieses Jahr (2006), nach fast 2 Jahren Unterbruch, einmal mehr unter den Top 20 Highpoint-Horses vertreten und das, obwohl wir an 2 Turnieren gar nicht teilgenommen haben.

10. Back To The Roots (Cowboyromantik)

Mitte 2006 habe ich im Forum von Huebeli-Stud (http://www.huebeli-stud.com) einen Aufruf platziert, da ich wissen wollte, woher Sierra ursprueglich stammt. Das Huebeli ist mittlerweile das grösste Pferde-Fachforum der Schweiz. Vorher hatte ich das bereits ohne Erfolg in diversen französischen Foren getan. Sierra hat einen sehr prägnanten, grossen und hässlichen Brand am linken hinteren Oberschenkel. Eigentlich müsste jemand diesen Brand ja wieder erkennen. Herausgefunden hat jemand, dass Sierra aus Südspanien kommt und ein Andalusier-/Vollblut-Mix sein müsste. Die Spanier züchten diese Pferde für die Rancharbeit und machen solche hässlichen Riesenbrände, damit sie aus der Distanz erkennen können, welche Pferde wem gehören. Aha, deswegen dieser Cowsense!! 2006 organisierte ich für Mitglieder aus dem Huebeli-Forum noch zwei Einführungs-Kuhtage in Schattdorf.

 

Mittlerweile haben ein paar Cowboys aus dem Schweizer-Westen einen neuen Verein gegründet, der sich anscheinend hauptsächlich mit VRHC (Versatility Ranchhorse Competition) befassen soll. Anfangs Jahr hatte ich die gleiche Idee, habe aber leider, ausser Fred, niemanden gefunden, der Interesse gehabt hätte, hier mitzumachen. Ich hoffe, dass das VRHC in der Schweiz Fuss fassen kann. Es entspricht der ursprünglichen Westernreiterei, weg von der Modenschau, hin zu den Kühen und der Rancharbeit, wie es mal war. Kein Silber, keine rosa Sättel mit rosa Boots, sondern ursprüngliches, brauchbares Ranchmaterial. Ich, jedenfalls, würde mich dafür engagieren und stark machen.

 

2006 startete ich noch zwei weitere Projekte. Eines davon ist DJ Lex.

Da ich eine grosse Sammlung an traditionellen und modernen Country-Titel habe, entschloss ich mich, diese an kleinen und mittleren Anlässen zum Besten zu geben. 2 Geburtstage und eine Hochzeitsfeier habe ich in der Zwischenzeit erfolgreich mit Country-Musik versorgt. Ich bin in der Lage auch grössere Räume zu beschallen. Bei Interesse bitte hier klicken. Gerne unterbreite ich eine Offerte.

 

Das zweite Projekt ist meine Vereinstrainerausbildung. Ende September habe ich die Aufnahmeprüfung für die Vereinstrainerausbildung mit Sierra bestanden. Bald beginne ich  meine Ausbildung zum Vereinstrainer.